// Projektarbeit mit Menschen mit Fluchterfahrung

Bedarfslage

Geflüchtete Familien sind häufig nicht nur mit den üblichen Erziehungs- und Alltagsproblemen konfrontiert, die zur Inanspruchnahme bspw. einer Sozialpädagogischen Familienhilfe berechtigen. Sie haben zusätzlich die Gründe und Erfahrungen ihrer Flucht zu bewältigen, leben i. d. R. unter prekären Umständen und oftmals in einer ausländerrechtlich unsicheren Situation mit unklarer Perspektive in jeder Hinsicht. Diese Erfahrungen können ein Familiensystem zusätzlich belasten. Zudem verfügen viele Eltern nach ihrer Ankunft in Deutschland noch über geringe Ressourcen (Sprache, Kontakte, Kenntnisse) um sich all diesen Herausforderungen gewachsen zu fühlen. 

Kinder und Eltern in Unterkünften für Geflüchtete (Sozialraumprojekt)

Zielgruppe

Familien in Wohnheimen und Hotels für Geflüchtete der Kölner Innenstadt und Deutz, welche eine aufsuchende Unterstützung wünschen, um

  • Erziehungsfragen zu besprechen
  • Integrationsmöglichkeiten zu erkunden
  • gemeinsam Amtsvorgänge vorzubereiten und Amtstermine wahrzunehmen
  • Informationen zum Schulsystem und Berufsperspektiven zu erhalten so wie Begleitung zu entsprechenden Terminen
  • eine passende Vernetzung mit Beratungsstellen, Ärzten und ggf. Therapeuten zu erreichen

Arbeitsweise

Die Zusammenarbeit erfolgt niederschwellig, d. h.

  • ohne schriftlichen Antrag, Hilfeplan und Zielkontrolle
  • die Kontaktaufnahme entsteht durch Empfehlung und in Begleitung einer der Familien bekannten Person, bspw. aus dem Wohnheim, ASD, IKD etc.
  • die Familien bestimmen selbst in Absprache mit den Mitarbeitenden über Inhalt und Umfang der Zusammenarbeit
  • die Arbeit findet aufsuchend, d. h. in der Regel in der Wohnung der Familien statt

Projektziel

  • die Stärkung der Familien in puncto Selbstwirksamkeit, Zufriedenheit und Integration
  • die Erreichbarkeit von Familien herstellen, bei denen Fachkräfte (Wohnheimmitarbeitende, Lehrer*innen, IKD, ASD) einen pädagogischen Bedarf sehen, die Eltern jedoch eine Kooperation mit dem Jugendamt scheuen
  • Prävention von intensiveren Formen der Hilfen zur Erziehung, bzw. die Initiierung einer rechtzeitigen Beantragung von besser geeigneten Hilfen zur Erziehung

 

Spielzeit (Sozialraumprojekt)

Zielgruppe

Kinder zwischen 6 und 12 Jahren in den Wohnheimen für Menschen mit Fluchterfahrung am Severinswall und Blaubach, bei freien Kapazitäten auch aus anderen Wohnheimen im Sozialraum

Arbeitsweise

  • Freizeitpädagogische Förderung von Kindern aus beiden Unterkünften im Wohnheim Blaubach 
  • Sozialraumerkundungen
  • Bei Bedarf Elterngespräche

Projektziel

  • Förderung der sozialen, emotionalen, sprachlichen und motorischen Entwicklung der Kinder
  • Förderung der Integration der Kinder in Kultur- und Freizeitangebote im Sozialraum
  • Verbesserung der Kontakte zwischen den Kindern und ihren Familien im Wohnheim
  • Prävention von einzelpädagogischen Hilfen zur Erziehung    

Wir sind offen für neue Tätigkeitsfelder und entwickeln bei veränderten Bedarfslagen neue Konzepte und Angebote, in die unsere Erfahrungen aus den bisherigen Hilfen einfließen.

Bereits beendete Projekte

  • Eltern-Kind-Gruppe Wohnheim Severinswall (Sozialraumprojekt)
  • Gruppenarbeit Wohnheim Severinswall (Sozialraumprojekt)
  • Spielgruppe Blaubach (für 0 – 3-Jährige) (Brückenprojekt)
  • Mädchengruppe Otto-Gerig-Straße (IKD)
  • Übergänge gestalten (IKD)
  • Elterncafe Wohnheim Blumenberg (IKD)